In unserem Podcast sprechen wir über alle möglichen Optimierungen der Premium-Kastenwägen CRAFTER & TGE selbstverständlich inklusive der Grand Californias 600/680 sowie Vanti 650/700. Ob Reifen, Höherlegungen, Auflastungen, Eintragungen usw. Hier kommt alles in lockerer Runde zur Sprache. In kurzweiligen Interviews erfahrt ihr alles wissenswerte rund um den Crafter und TGE sowie den von uns Angebotenen Produkten in unserem Shop.
Folge: 00 Wer sind wir eigentlich?
Folge: 01 Was für Reifengrößen sind möglich?
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Grundlagen der Reifenkennzeichnung
Reifenbreite: Die erste Zahl (z.B. 265) gibt die Reifenbreite in Millimetern an.
Reifenhöhe: Die zweite Zahl (z.B. 60) ist die Höhe des Reifens als Prozentsatz der Reifenbreite.
Felgendurchmesser: Der Buchstabe "R" gefolgt von einer Zahl (z.B. R18) gibt den Felgendurchmesser in Zoll an.
Traglastindex: Eine Zahl (z.B. 111) gibt die Tragfähigkeit des Reifens an. Für 3,5-TonnenFahrzeuge sollte er mindestens 111 betragen. Bei größeren Reifen sollte man zwischen 119 und 120 wählen, um die Traglast bis 4,2 Tonnen auszuschöpfen.
Geschwindigkeitsindex: Ein Buchstabe (z.B. SR) gibt die zulässige Höchstgeschwindigkeit an.
DOT-Nummer: Gibt das Herstellungsdatum des Reifens an. Reifen sollten nicht älter als fünf Jahre sein.
Notwendige Änderungen bei größeren Reifen
Höherlegung: Um größere Reifen fahren zu können, ist in der Regel eine Höherlegung des Fahrzeugs erforderlich. Ein Minimum von 30 mm ist oft notwendig.
Tachoangleichung: Durch größere Reifen verändert sich der Abrollumfang, was zu einer Tachoabweichung führt. Eine Tachoangleichung ist daher notwendig. Dies kann durch eine Tachobox erfolgen, die zwischen ABS-Sensor und Steuergerät geschaltet wird. Eine andere Möglichkeit ist, den Reifendurchmesser direkt im Steuergerät zu ändern.
Radlaufverbreiterung: Bei bestimmten Reifengrößen und ab einem bestimmten Datum (1.6.24) ist eine Radlaufverbreiterung notwendig, um den Flankenschutz abzudecken. Reifenkombinationen und ihre Besonderheiten Die folgenden Reifenkombinationen sind auf dem Crafter und TGE möglich, wobei je nach Reifengröße und Einsatz unterschiedliche Umbaumaßnahmen erforderlich sind:
16 Zoll Felgen
235/85 R16: Mindestens 90 mm Höherlegung erforderlich. Keine Radlaufverbreiterung notwendig. Tachobox erforderlich. Gute Geländeeigenschaften durch schmale Reifen. TÜV-Abnahme mit Einzelabnahme notwendig.
255/70 R16: 30 mm Höherlegung ausreichend. Tachobox erforderlich. Kann auf der originalen Stahlfelge gefahren werden, bei einer Traglast bis zu 3,5t.
245/70 R16: In der Regel keine Höherlegung oder Tachobox notwendig, wenn der Standardreifen 235/65 R16 war. Bei AT-Reifen kann es jedoch notwendig sein, da das Profil höher ist und zum Schleifen führen kann. Original Stahlfelge möglich. Ein Gutachten von der Firma Seigl ist verfügbar, um die Eintragung zu erleichtern.
17 Zoll Felgen
235/60 R17: Keine Höherlegung oder Tachobox erforderlich. Kann direkt montiert werden.
245/65 R17: 30 mm Höherlegung notwendig. Keine Tachobox erforderlich.
255/60 R17: 30 mm Höherlegung notwendig. Keine Tachobox erforderlich.
18 Zoll Felgen
255/55 R18: Kann ohne Höherlegung und Tachobox gefahren werden, wenn ein Loder AT1 Reifen verwendet wird. Ab 1.6.24 ist eine Radlaufverbreiterung erforderlich, um den Flankenschutz zu gewährleisten. Eine GPS-Prüfung des Tachos kann vom TÜV gefordert werden.
265/60 R18: Mindestens 30 mm Höherlegung erforderlich, jedoch sind Anpassungsarbeiten im Radkasten umfangreich. Besser ist eine Höherlegung von 90mm, um Anpassungen an dem Radkasten zu minimieren. Tachobox unvermeidlich. Ab 1.6.24 ist eine Radlaufverbreiterung erforderlich. Ein Lenkanschlag kann bei einer geringen Höherlegung erforderlich sein.
Wichtige Hinweise
TÜV-Eintragung: Alle Änderungen an den Reifen müssen vom TÜV abgenommen und eingetragen werden. Dies ist eine Einzelabnahme nach §21.
Traglast: Achten Sie auf die richtige Traglast der Reifen, insbesondere bei schwereren Fahrzeugen oder Auflastungen.
Reifenprofil: AT-Reifen (All-Terrain) bieten besseren Grip im Gelände, sind aber lauter auf der Straße als Sommerreifen.
Professionelle Beratung: Holen Sie sich professionelle Beratung ein, bevor Sie Änderungen an Ihrem Fahrzeug vornehmen, da es eine Vielzahl an Kombinationen und technischen Details zu berücksichtigen gilt.
Zusätzliche Informationen
Es gibt unterschiedliche Profile der Reifen. Diese haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. So sind AT Reifen zum Beispiel besser für unbefestigtes Gelände geeignet, Sommerreifen hingegen sind auf der Straße leiser. Die Radläufe können durch Radlaufverbreiterungen verbreitert werden. Diese können selbst angebracht werden oder durch eine Werkstatt. Der Lenkeinschlag kann bei bestimmten Reifen mit einer geringen Höherlegung eingeschränkt werden. Dies hat einen größeren Wendekreis zur Folge. Diese Informationen sollen Ihnen als Leitfaden dienen. Für detailliertere Informationen und spezifische Fragen ist es ratsam, sich an einen Fachmann oder eine spezialisierte Werkstatt zu wenden.Folge: 02 Größere Reifen- Aber was für eine Felge?
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Alles über Felgen
1. Felgenwahl: Stahl vs. Aluminium
• Stahlfelgen: Werden für Offroad-Einsätze empfohlen, da sie robuster und bei Beschädigungen leichter zu reparieren sind. "bei der Stahlfelge ist es tatsächlich so, wenn da das Horn verbogen ist, da haue ich zwei Mal mit dem Hammer drauf, kriege ich zumindest wieder Luft rein und kann in die nächste Werkstatt fahren."
• Alufelgen: Bieten eine bessere Optik und sind in der Regel leichter. Bei Beschädigung sind sie jedoch schwerer zu reparieren. "Bei der Alufelge, wenn die reißt, ist sie kaputt, geht gar nichts mehr."
• Kundenpräferenz: Es gibt zwei Kundentypen: Der eine legt Wert auf Optik und wählt Alufelgen, der andere auf Funktionalität und wählt Stahlfelgen für den Geländeeinsatz. "Es ist genau, dass es halt diese zwei Typen gibt, zwei Kauftypen oder zwei Kundentypen. Die eine will halt Optik... Und dann gibt es welche, die nutzen das Auto wirklich zweckmäßig."
• Materialkunde: Neben Stahl- und Alufelgen gibt es geschmiedete Alufelgen und Magnesiumfelgen (letztere primär im Rennsport). Delta4x4 verwendet hauptsächlich gegossene Aluminiumfelgen.
2. Reifengrößen und -kombinationen
• Häufige Fragen: Kunden fragen oft nach der größten Reifenkombination, die auf 16- oder 18-Zoll-Felgen gefahren werden kann. "Die größte Frage, die größte Frage oder die meiste Frage ist eigentlich mehr die 16 Zoll oder 18 Zoll."
• Zahlenkombinationen: Die Zahlen auf Reifen (z.B. 265/60 R18) geben die Reifenbreite (in mm), das Verhältnis von Flankenhöhe zur Reifenbreite (in Prozent) und den Felgendurchmesser (in Zoll) an.
• Traglastindex: Gibt die maximale Last an, die ein Reifen tragen kann. "brächten wir wirklich beim 3,5 Tonne mindestens 111"
• Geschwindigkeitsindex: Gibt die zulässige Höchstgeschwindigkeit an (meist irrelevant für Vans). "den Buchstaben SR, was auch immer dahinter steht, das ist dann tatsächlich die Geschwindigkeitsangabe beim BF Kutrich 265, 60, 18 bis 180 kmh."
• DOT: Herstellungsdatum, sollte nicht älter als fünf Jahre sein. "Also er sollte nicht älter wie fünf Jahre sein, sage ich ihm. Ich weiß nicht, was gibt der Gesetzgeber vor? Ich glaube auch fünf Jahre, oder?"
• Höherlegung: Für größere Reifengrößen ist eine Höherlegung von mindestens 30mm erforderlich, um Schleifen im Radkasten zu vermeiden. "alles weitere, was größer wird, fängt primär damit an, dass wir ein Minimum an Höherlegung von 30 mm brauchen."
• Tachoangleichung: Bei größeren Reifen ändert sich der Rollumfang, was eine Tachoangleichung durch eine Tacho-Box erforderlich macht. "In dem Moment, wo das Rad größer wird, habe ich einen anderen Rollumfang."
• AT-Reifen vs. Sommerreifen: AT-Reifen (All-Terrain) bieten besseren Grip im Gelände, sind aber lauter und können bei längerer Nutzung härter werden. "Die Dezibelzahl beim Sommerreifen ist ja viel niedriger als beim AT-Reifen... Die sind schon ein Ticken lauter."
3. Felgenmaße und Einpresstiefe
• Felgenbreite: (z.B. 8,5 J) die Breite der Felge in Zoll. "Die ist 8,5 J, das ist die Breite."
• Felgendurchmesser: (z.B. 18) Durchmesser der Felge in Zoll. "Dann haben wir dann mal 18 für 18 Zoll."
• Einpresstiefe (ET): Bestimmt, wie weit die Felge im Radkasten sitzt. Je niedriger die ET, desto weiter steht das Rad heraus. "umso niedriger die Einbrusttiefe ist, umso weiter kommt das Rad raus aus dem Radkasten."
• Lochkreis: Anzahl und Abstand der Radmuttern. "der Lochkreis ist es, fünf Radmuttern oder bei verschiedenen Fahrzeugen Radmuttern, bei vielen Fahrzeugradbolzen und im Lochkreis von 120er Durchmesser."
• Mittelloch: Durchmesser des Lochs, mit dem die Felge auf der Nabe zentriert wird. "Und noch das Mittelloch, ist dann, wo die Felge auf die Fahrzeugnabel dann aufgesetzt wird."
4. Spurverbreiterungen
• Zweck: Sie werden verwendet, um das Rad weiter aus dem Radkasten zu bringen (aus optischen oder technischen Gründen). "eine Spurverbreitung braucht man dazu, dass man halt wieder weiter aus dem Rathaus rauskommt."
• Achsbreite: Es gibt eine maximale Achsbreite, die nicht überschritten werden darf. "Problematik ist halt eben nur, ich darf eine gewisse Achsbreite nicht überschreiten."
• Material: Es gibt spezielle Spurverbreiterungen für Stahl- und Alufelgen, die nicht untereinander austauschbar sind, um Korrosion zu vermeiden. "Alufelgen-Spurverbreiterung und Stahlfelgen-Spurverbreiterung, da gibt es Unterschiede."
• Stabilität: Breitere Räder und Reifen führen zu einem stabileren Fahrverhalten. "Also das Fahrverhalten wird einfach stabiler, das wird schöner dann das Fahrverhalten natürlich."
5. Schneeketten
• Freigabe: Oftmals sind Schneeketten bei größeren Reifengrößen nicht freigegeben, da der Platz im Radkasten nicht ausreicht. "Grundsätzlich ist es dass Schneeketten oft nicht freigeben sind."
• Praxis: In der Praxis wird oft eher auf die Freigängigkeit als auf die offizielle Eintragung geachtet. "Man muss halt immer prüfen, dass Freigängigkeit vorhanden ist, wenn man Schneeketten montiert."
• Alternativen: Textilketten (mit Spikes) können eine Alternative sein. "Da fährst du drauf, da sind so kleine Spikes drin und das kannst du ohne Bedenken noch fahren."
• Schäden: Schneeketten können Schäden an Alufelgen verursachen. "Es ist halt nun mal so, dass so eine Schneekette Schaden an der Alufelge hervorrufen kann."
6. Felgenherstellung und -prüfung
• Rohlinge: Delta4x4 fertigt Felgen aus Aluminiumrohlingen, die dann gebohrt, zentriert und pulverbeschichtet werden. "da blank ist es, der Rohling, der bei uns da liegt."
• Prüfprozess: Felgen werden vom TÜV auf Kurzzeit-, Langzeit-, und Impacttests geprüft, um die Traglast zu ermitteln. "Da wird die Felge dann geprüft auf Kurzzeit-, Langtest-, Impacttest."
• Teilegutachten: Nach erfolgreicher Prüfung wird ein Festigkeitsgutachten erstellt. Delta4x4 beantragt TÜV-Teilegutachten, die die Eintragung vereinfachen. "Und damit lassen wir dann noch TÜV-Teilegutachten machen, die beantragen wir dann."
7. Spezifische Reifengrößen und ihre Konsequenzen (Auszug)
• 235/85 R16: Großer Geländereifen, benötigt erhebliche Anpassungen im Radkasten und ggf. einen Lenkanschlag. "Da musst du vorne halbe Kaste auseinander schneiden, damit die nicht anschlagen und müsstest eventuell sogar noch einen Lenkanschlag einbauen."
• 245/70 R16: Braucht mindestens 30 mm Höherlegung, ggf. keine Tachoangleichung. "Bei 245, 70, 16, das ist richtig. Ich glaube, da brauchst du sogar auch keine Tarot Box."
• 255/70 R16: Kein Teilegutachten vorhanden. Freigabe über Hersteller und TÜV nötig.
• 265/60 R18: Benötigt erhebliche Umbauarbeiten im Radkasten und Tachoangleichung. "30 mm Höherlegung, 100 %-licher Lenkanschlag notwendig."
• 235/60 R17: Kann ohne Höherlegung gefahren werden, keine Tachoangleichung nötig. "Da brauchst du auch keine Taro Box. Das ist von 235, 16, das wäre jetzt der 235, 60, 17, den kannst du eigentlich so drauf machen."
• 245/65 R17: Benötigt 30mm Höherlegung, keine Tachoangleichung. "Da geht es dann los. Da steht ganz klar im Gutachten drin, dass sie 30 mm höher muss. Keine Tarot Box."
• 255/60 R17: Benötigt 30mm Höherlegung, keine Tachoangleichung. "Und beim 255, 60, 17 auch keine Tarot Box. Aber auch diese 30 mm steht im Gutachten."
8. Wichtige Hinweise für Kunden
• Informieren: Vor Umbauten sollte man sich gründlich informieren und idealerweise Experten konsultieren. "Schraubt selbst, ist kein Problem, aber informiert euch gescheit."
• TÜV-Abnahmen: Nicht jeder TÜV-Prüfer ist mit den spezifischen Anforderungen von Geländewagenumbauten vertraut. Es gibt spezialisierte Prüfer (Paragraf 21). "Mein TÜV-Prüfer trägt mir das ein. Weil den kenn ich gut... das ist eine Einzelabnahme."
• Falsche Informationen: Man sollte nicht blind den Informationen aus dem Internet vertrauen. "Da stehen manchmal ganz viele dumme Sachen."
• Individuelle Bedürfnisse: Die Wahl der passenden Reifengröße und Felge hängt stark von den individuellen Bedürfnissen des Nutzers ab (Optik vs. Funktion). "Fazit ist wie immer ein Kompromiss aus Optik und Technik und irgendwie dem, was man vorhat."
• Learning: Auch die Experten lernen ständig dazu und sind offen für Korrekturen. "Auch ich bin Learning täglich."